Bewertungskriterien IBO-Ökopass
Nutzungsqualität
- Behaglichkeit im Sommer und Winter
- Innenraumluftqualität
- Schallschutz
- Tageslicht und Besonnung
- Elektromagnetische Qualität
Ökologische Qualität
- Ökologische Qualität der Baustoffe und Konstruktionen
- Gesamtenergiekonzept
- Wassernutzung
Behaglichkeit im Winter und Sommer: Die gesetzlichen Anforderungen an die Sommertauglichkeit und Mindestwärmeschutz bilden den Ausgangspunkt für diese Bewertungen. Je geringer die Überhitzungsneigung einer Wohnung und je höher die thermische Qualität der Fenster und Wände ist, desto höher ist thermische Behaglichkeit in den Wohnungen und desto besser ist die Bewertung im IBO ÖKOPASS.
Innenraumluftqualität: Für die Qualität der Innenraumluft einer Wohnung gibt es derzeit keine gesetzlichen Vorgaben. Die Beurteilungskriterien in diesem Bereich orientieren sich daher am internationalen Stand der Forschung und vor allem am Vorsorgeprinzip: Je geringer die Belastung der Innenraumluft mit Schadstoffen umso besser. Wahrscheinlich werden in Österreich in nächster Zeit Richtwerte gesetzlich vorgeschrieben. Im IBO ÖKOPASS sind diese Richtwerte schon jetzt umgesetzt.
Schallschutz: Ausgangspunkt bilden die gesetzlichen Anforderungen an den Schallschutz. Ruhige Wohnungen erfordern in einem städtischen Umfeld einen guten Schallschutz. Je besser der Schallschutz und je geringer die Umgebungslärmbelastung, desto ruhiger ist es in den Wohnungen. Daher erhalten solche Wohnungen eine bessere Bewertung.
Tageslicht und Besonnung: Gesetzlich ist die Helligkeit in Wohnungen nur sehr begrenzt festgelegt - im ÖKOPASS aber wird diesem Kriterium sehr große Aufmerksamkeit gewidmet, da Sonnenlicht und Helligkeit so wichtig für das Wohlbefinden sind. Je mehr Wohnungen in der gesamten Wohnhausanlage einen Tageslichtfaktor von 2 % und eine direkte Besonnungsdauer von mehr als 1,5 Stunden im Winter haben, desto besser ist die Bewertung im IBO ÖKOPASS.
Elektromagnetische Qualität: Die Grenzwerte für die erlaubte Stärke von elektrischen und magnetischen Felder in einer Wohnung sind in den ÖNORMEN festgelegt. Diese Beurteilungskriterien basieren auf dem Vorsorgeprinzip: Je geringer die Belastung mit elektrischen und magnetischen Feldern umso besser. Im ÖKOPASS sind Grenzwerte festgelegt, die um den Faktor 1000 niedriger sind als die Grenzwerte der ÖNORMEN.
Ökologische Qualität der Baustoffe und Konstruktionen: An die ökologische Qualität der Baustoffe und Konstruktionen gibt es derzeit keine gesetzlichen Anforderungen. Daher orientiert sich diese Bewertung am derzeitigen Baustandard. Je mehr ökologische Verbesserungen gegenüber dem Baustandard realisiert werden, desto besser ist die Bewertung im IBO ÖKOPASS. Z.B. wirkt sich die Vermeidung von PVC oder Polyurethanen positiv aus. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch die Einsparung von Treibhausgasen bei der Errichtung der Wohnhausanlage gegenüber einer Ausführung im derzeitigen Baustandard.
Gesamtenergiekonzept: Im Gesamtenergiekonzept wird nicht nur geringerer Heizwärmebedarf sondern auch die Art der Bereitstellung der Heizenergie wie z.B. Fernwärme, die Einbindung von Solarenergie und die Verminderung des elektrischen Energieverbrauchs in den Gemeinschaftsanlagen durch eine bessere Bewertung belohnt.
Wassernutzung: In dieser Kategorie wird der Umgang mit dem in der Zukunft so wichtigen Rohstoff Wasser bewertet. Zu einer guten Bewertung tragen Wasserspararmaturen, Spartasten bei der WC-Spülung, genügend Versickerungsflächen in der Wohnhausanlage oder eine Nutzung des Regenwassers bei.